Donnerstag, 29. Mai 2014

kunst pragmatisch gesehen.

einen künstler in seinem atelier zu besuchen, dazu bekommt man nicht alle tage gelegenheit. gestern abend ermöglichte der treffpunkt ennetbaden interessierten einen solchen besuch bei beat zoderer. und weil ich den grossen sohn zum mitgehen überredete sind mal wieder die bilder von ihm.


beim eintreten ins atelier fragte ich mich, wie sich ein künstler wohl auf so einen besuch vorbereitet: aufräumen? oder gerade nicht? ein paar arbeiten präsentieren? oder einfach alles so lassen, wie es der arbeitsprozess gerade hat werden lassen? eine dritte möglichkeit wäre auch noch ein absichtsvolles arrangement...


das umsehen im atelier war das eine... aber beat zoderer erzählte auch von seiner arbeit. eher plaudernd, vom einen projekt zum andern mäandernd, von ausstellungen ... zu kunstmessen ... zu arbeiten, die momentan im entstehen sind. die lehre als hochbauzeichner, die er in ennetbaden absolvierte, war ein thema, aber auch die 39 jahre, die er nun schon in seinem atelier in wettingen als künstler arbeitet. wie geht das eigentlich, künstler werden, den brotberuf aufgeben, nur noch das machen was man machen will? schrittweise war die antwort, und dass der grosse vorteil am künstlerdasein sei, dass man erst einmal mache und dann das gemachte für gut befunden werde. oder auch manchmal nicht. wie ist das mit den arbeiten, die in ausstellungen gezeigt werden, den grossen vor allem, was passiert mit denen? wenn sich kein käufer findet, kein gallerist? umbauen, neu verwerten der materialien ist zoderers antwort. erfrischend pragmatisch fand ich so manches, was er erzählte. vom fliegenden teppich aus dem garten der villa langmatt, der schon ein vorleben als kugel im raum gehabt habe. und der jetzt irgendwo zusammengerollt auf einem dach liege. der für eine dauerhafte installation im aussenraum nicht tauge, weil dann das aluminium auf ganz spezielle art mit farbe beschichtet werden müsse. was viel geld koste. überhaupt immer wieder: das material, das ins geld geht. zum beispiel das ganz spezielle glas für die neuesten arbeiten.


materialien sind auch so ein thema. eine fülle davon verarbeitet beat zoderer, ich kann sie vermutlich nicht alle aufzählen: glas, papier in den verschiedensten varianten, holz, kunststoff, beton, bronze, pappkarton, seile, aber auch textile materialien. zum beispiel gestaltete er 170 m2  akustikelemente für den musiksaal der musikinsel rheinau, die dieser tage eröffnet wurde.
während bei den materialien fülle herrscht, dominiert bei der gestaltung oft die reduktion, und diese gälte es auszuhalten. aber andere hätten noch weniger wie er, spielt zoderer auf die monochromen maler an. womit wir beim thema kunst und können sind - auch hier wieder eine sehr sachliche, fast schon lapidare antwort: sicher könnten das, was er mache, auch andere, doch auf die ideen käme es an, und die fast 40 jahre lang immer wieder nicht nur zu produzieren sondern auch mit hartnäckigkeit (selbst nennt er es sturheit) und forschergeist zu verfolgen, das liege nicht jedem.
und wirkt damit immer noch irgendwie bescheiden. abrupt beendet zoderer seine erzählung, er will eine zigarette rauchen, und entgeht auf diese art einem applaus, der zu diesem unprätentiösen pragmatiker nicht gepasst hätte.
es bleibt noch zeit, sich im atelier umzuschauen, der grosse fragt nach, ob er fotografieren dürfe und bekommt auf sympatische art einen postiven bescheid. nur zu.


mich beeindruckt, wie sehr doch trotz der fülle an materialien, der formen, der farben, sei es zwei- oder dreidimesional,  immer ein thema dominiert: der raum.

und wie war es nun, das atelier? nicht zu aufgeräumt, man sah, da wird gearbeitet. andererseits gabs auch thematische ecken, zum beispiel kreis- und kugelförmige hohlräume, die schon eher etwas zeigen sollten. ich tippe auf arrangement. zumindest teilweise.





Mittwoch, 28. Mai 2014

noch auf dem filztisch...

... liegen bzw. stehen zur zeit zwei fast fertige taschen. dabei könnten die beiden kaum unterschiedlicher sein.


ein grosser shopper, also eine einkaufstasche. mit quadratischem boden, ansonsten aber eher rund. aus norwegischer wolle (innen) und steinschaf (aussen) mit unregelmässigen tupfen aus vorfilzresten. eine eher rauhe, stabile, steife (ich würde da durchaus das schweizerdeutsche "gstabig" verwenden) tasche. es fehlen noch griffe, die schneide ich rein, wenn das ganze trocken ist und verstärke sie dann noch von innen zusätzlich mit leder.


und ein kleines, feines handtäschchen. aus einem feinen unikatkammzug von wollerlei. tatsächlich tolle filzeigenschaften! die tasche ist eine meiner eher seltenen spontanfilzereien, schablone freihandsymmetrisch geschnitten, mit einem angenommenen schrumpf von einem drittel (1,5) und einer beim filzen improvisierten anbringungsidee für den gurt, die ich ähnlich an der neuen velotasche der tochter gesehen hatten. dort sind unten knöpfe, also knoten, das fand ich ein bisschen banal, darum gabs kleine windenblüten.


Montag, 26. Mai 2014

der zweite ...


... von 100 nähakten. geht auch in dehnbarem stoff, hier in so einer art frottee. halsausschnitt und unterer saum, den ich um gut 20 cm gekürzt habe, habe ich mit schrägband gegengenäht, die drei-fünftel-ärmel mit einem t-shirt-stoff-rest eingefasst. ein lustiges t-shirt. ich bin mit dem schnitt mehr als versöhnt.

Sonntag, 25. Mai 2014

flohmarkt in der kiesgrube


 wow! was für eine kulisse für einen flohmarkt...


mit nach hause gebracht habe ich stecknadeln, alte bänder...


und eine sensationelle emaillekanne.

Samstag, 24. Mai 2014

100 acts of sewing


 durch einen post von bora (kirschkernzeit) über ihre taproot tunic bin ich auf die 100 acts of sewing- seite von sonya philip aufmerksam geworden. und weil ich erstens ganz einfache kleider mag, zweitens serielles arbeiten immer bewundere und endlich auch mal post aus san fransisco bekommen wollte, habe ich mir den schnitt für ihren dress no. 2 bestellt.


als ich dann den schnitt auspackte war ich ein bisschen enttäuscht: sieht schon sehr basic aus, was man da bekommt. vorder- und rückenteil bis auf den halsausschnitt identisch, keinerlei hinweise wo die taschen hinsollen, die ärmel einfach symmetrisch? aber eben: einfache kleidung mag ich ja, also hab ich gleich mal mit einem stück stoff aus dem brockenhaus losgenäht.
dann hatte ich meine liebe not mit dem einsetzen der ärmel und beim nachlesen in der anleitung festgestellt, dass man keine nahtzugaben machen muss... kein wunder passte das nicht so recht.


zwischendurch hab ich mir dann noch ein bisschen inspiration geholt auf der gallery-seite der 100 acts of sewing... mit ganz wenig von einem gehüteten blümchen-stoffschatz den halsausschnitt und die obere kante der tasche eingefasst und bin jetzt ziemlich mit dem ergebnis zufrieden.



fazit: ein für mich sehr alltagstaugliches kleidungsstück, davon will ich noch mehr nähen!

Freitag, 23. Mai 2014

die blühende hecke und mehr - ein gartenupdate


noch vor der blühenden hecke entdeckte ich heute morgen die ankunft der marienkäfer im hopfen. zwei habe ich fotografiert, vier mindestens gezählt.


 tatsächlich blüht die hecke... innen...


 und aussen (und muss am wochenende wohl geschnitten werden.)


 aber die heckenrosen werdern verschont!


 noch eine rose.


und ein neuer mitbewohner. hier wartet er gerade auf den partner/die partnerin, sonst fliegt er nämlich immer gleich direkt ins dach. auch ein beitrag zur dachisolation.

unser gemüse heute.


foto schlecht, der vollständigkeit halber gebloggt. (alte und neue kartoffeln, karotten, salat, spinat, rucola und das was aussieht wie lauch habe ich im verdacht ein frischer knoblauch zu sein.)

Mittwoch, 21. Mai 2014

ideen- und resteverwertung

 wer kennt das nicht, dort sammelt sich etwas im regal, das man ganz sicher mal verwenden wird, dort wurde etwas angefangen, aber dann doch nicht so fertig gemacht, wie ursprünglich geplant und dann natürlich all die wollen, die bei dem einen oder anderen wollhändler einfach virtuell oder auch ganz real in den einkaufskorb gesprungen sind, ohne dass man es bemerkt hat.


momentan habe ich grosse lust und auch viele ideen, dieses lager einmal endlich ein bisschen abzubauen. und nach der rohwolle gestern, die heute noch am trocknen war, habe ich heute zu einem webstück aus handgesponnener wolle und einem rest shetlandwolle gegriffen, die zusammen einen sitzfilz ergeben haben.


shetlandwolle ausgelegt, webstück drauf, lose enden dekorativ verteilt.


und gefilzt sieht das ganze dann so aus.
die shetlandwolle filzt zuerst ganz schön schnell an, macht die oberfläche dicht, dann wird sie aber ein bisschen mühsam. und ganz zum schluss auf den letzten zentimetern kamen dann noch massenhaft haare durch die dunkle fläche durch, die sich aber mühelos auszupfen liessen, denn eigentlich waren sie nicht so recht angefilzt.

Dienstag, 20. Mai 2014

curryreis mit wirsing (wirz) aus dem wok


zutaten: 300g natur-wildreismischung, 300g wirsing, 2 frische zwiebeln, knoblauch, ingwer, 100g cashew-kerne, zitrone, kurkuma, curry, salz, joghurt.


 während der reis in salzwasser kochte (bei wildreis dauert das etwa 25 bis 30 minuten) habe ich alle zutaten zerkleinert: vom wirsing den strunk entfernt und in streifen geschnitten, die nüsse gehackt (und alle teile wieder in der küche zusammengeklaubt), vom knoblauch eine grosse zehe in würfelchen, ebenso vom ingwer etwa 25 gramm, die zwiebeln in ringe oder röhrchen. ausserdem habe ich die gewürze aus dem gewürzregal herausgesucht und ebenfalls bereitgestellt, denn braten im wok heisst pfannenrühren und pfannenrühren heisst, nicht mal eben noch das eine oder andere aus dem keller holen. also: wenn alles bereit ist, kann es losgehen. (idealerweise ist jetzt auch der reis schon fast gar.)


zuerst werden die cashewkerne in olivenöl etwa eine minute geröstet, dann gibt man den wirsing und den frischen ingwer dazu und brät alles noch einmal 4 bis 5 minuten - dabei wirklich dabeibleiben, rühren und aufpassen, dass nix anbrennt.
die wirsing-nuss-mischung wird aus der pfanne genommen und die zwiebeln und der knoblauch in olivenöl etwa 2 minuten angebraten, mit kurkuma und curry bestäubt, dann kommt der reis und schliesslich die wirsingmischung dazu.


noch einmal drei minuten in der pfanne rühren, abschmecken mit salz und zitrone und das gericht ist servierbereit. dazu schmeckt joghurt, einfach so, ungewürzt und ohne nix.


das gericht wurde von der familie für gut befunden, für die nichtvegetarier gabs noch cipollata dazu und mir fiel auf, dass das gericht ohne joghurt vegan gewesen wäre.

wer gerne ein übersichtliches rezept haben möchte, kann sich hier das rezept als pdf anschauen.

teeswater x exmoor horn


vielleicht ist das ansteckend... oder es liegt am wetter. jedenfalls war mir danach, das in somerset im letzten sommer gekaufte vlies auszupacken und der weiteren verwendung zuzuführen.


 wunderschöne löckchen, wenn auch tropfend vor wollfett.


und äusserst unwillig gegenüber der verarbeitung zu einem sitzfellchen. (im letzten herbst habe ich schon mal ein paar locken zu einem windlicht verarbeitet, da war ich auch schon von den filzeigenschaften nicht gerade überwältigt. jetzt habe ich mal im fleece and fiber sourcebook nachgeschaut - teeswater wird als "reluctand felting" beschrieben, über die filzeigenschaften von exmoor horn findet sich nichts, die spinnerinnen sind zufrieden, "at best" wird vermerkt, aber die haben ja auch andere ansprüche!)


einen teil habe ich gewaschen, damit ich die wolle kardieren und verspinnen kann.
in der hinteren kiste hat es die obligaten farbigen locken, die die schafe zur kennzeichung auf dem rücken tragen, da sie mehr oder weniger frei übers exmoor wandern. die farbe ist (logischerweise) wasserfest. aus denen würde ich zu gerne ein windlicht macht, mit dem titel shepherds delight ... oder so. sonst hat wahrscheinlich niemand freude an diesen farbigen locken...

Freitag, 16. Mai 2014

unser gemüse diese woche


letzte woche hab ich nicht das kochen vergessen, nur das fotografieren. gerichte mit nennenswerter biocò-beteiligung waren ein fenchelauflauf und gratinierter lauch. rezepte folgen. für diese woche hab ich noch keine ideen. der wirz  mal asiatisch? salat und radiesli als rohkost. die zwiebeln vielleicht als wähe? die rüebli, die kartoffeln werden wieder irgendwo beigekocht. also doch schon genug ideen.

Donnerstag, 15. Mai 2014

do ut des (nicht zu verwechseln mit auge um auge, zahn um zahn)


 päckchen gepackt, geschenk dazugetan, karte geschrieben.


geschenk genäht, mit ein paar sächelchen ausgestattet - muss nur noch verpackt werden.


... und da kommt auch schon die belohnung per post für so viel zielgerichtetes arbeiten. die katze im sack von frau gugus ist ein "radluftdruffschruber" - danke! mein mausgraues velo kann so ein bisschen aufpeppung gut gebrauchen!

Mittwoch, 14. Mai 2014

organisation - reorganisation

ganz langsam laufen hier die letzten filzkurse für dieses schuljahr, ganz langsam kehrt auch ansonsten ein wenig ruhe ein. zeit also, ein paar sachen zu reorganisieren.
zum beispiel meinen filzplatz im keller. so spät war ich damit noch nie dran. einerseits ruhte der filztisch in diesem winter auch nie so recht, denn es gab immer wieder zeiten, in denen man trotz fehlender heizung dort arbeiten konnte, andererseits dachte ich ein paar mal, dass ich nun wirklich den esstisch als filztisch aufgeben könnte, und dann wurde es doch wieder kalt.


so habe ich dann doch erst in dieser woche damit angefangen, die sachen immer keller zu sortieren und fenster und so weiter sauber zu machen. wie immer habe ich dabei auch einiges aussortiert, ein posten neuer filzhandtücher ist im frühjahr dazugekommen, dafür mussten einige ungeeignete handtücher weichen. filzreste habe ich aussortiert und einige wollreste zum "restefilzen" bestimmt. dazu bleiben mir immer grosse mengen an resten von vorfilz und auch da habe ich endlich mal ausgemistet. einige ausstellungsmöbel habe ich über den winter neu gebaut, auch die wollten für die sommerzeit verstaut werden. heute habe ich noch neue plastikkisten für die wollvorräte besorgt und so langsam aber sicher bekomme ich lust den filztisch für mich einzuweihen...
andererseits sind da auch immer noch eine reihe anderer projekte, die vorangetrieben werden wollen. so habe ich mich heute mit einer genossenschafterin von biocò getroffen, um den aufbau einer rezeptdatenbank zu besprechen. das wird sicher auch noch ein spannende sache werden!
für morgen stehen kurzfristig an: nähen eines geburtstagsgeschenks, verpacken und versenden eines vergessenen kleidungsstücks - dazu ein kleines geschenk, und endlich, endlich den keller fertig aufräumen!

Samstag, 10. Mai 2014

gemüse - selbstgeerntet!


das ist das gemüse für diese woche. kartoffeln, rüebli, lauch, 3 salate und fenchel. salate und fenchel habe ich gestern zusammen mit einer anderen genossenschafterin geerntet. dann gewaschsen und anschliessend in taschen verteilt. vier auslieferungsstandorte haben wir angefahren und insgesamt 23 taschen abgeliefert. und auch wenn es natürlich arbeit ist, macht es spass und wieder hat uns der gemüsebauer vom geisshof prima angeleitet... weil sich eben 75 salatköpfe anders ernten als einer aus dem eigenen garten.
übers wochenende wird es hier wohl wieder vor allem den salat aus der gemüselieferung geben, weil dann halt auch oft die männer kochen - gemüse ist hier mehr so mein metier. rezepte gibt es wahrscheinlich von mir zum fenchel und zum lauch in dieser woche.



Donnerstag, 8. Mai 2014

was tun mit sellerie?

sellerie ist eigentlich bei uns immer in der gemüseschublade zu finden, denn sellerie gehört wie zwiebeln und karotten, eventuell auch noch lauch in jede suppe, aber auch in tomatensauce, zu braten und so weiter. aber eben immer nur ein bisschen sellerie.
was aber nun tun, wenn sich in der gemüsetasche gleich drei (zugegeben nicht allzu grosse) sellerieknollen tummeln?
dann gibt es bei uns kartoffelbrei mit sellerie. dazu wasche und schäle ich etwa vier mal so viel kartoffeln wie sellerie, schneide alles klein und koche es mit wenig wasser so lange bis alles so weich ist, dass ich es mit dem kartoffelstampfer zermusen kann, dann kommt noch etwas milch und ein stückchen butter dazu, würzen nur mit wenig salz und fertig ist ein leckerer kartoffelbrei.
bei uns gab es dazu spinat und spiegelei. (und das fotografieren habe ich vergessen.)

Mittwoch, 7. Mai 2014

was neues ausprobieren


nach zwei wochen vorbereitung auf das grosse fest (was vor allem das erledigen der lange aufgeschobenen putzarbeiten, aufräumen, sortieren, zum schluss aber auch noch ein paar möbel umstellen, um platz für die gäste zu haben und kuchen backen, viel kuchen backen, bedeutete) und zwei tagen aufräumen nach dem fest musste ich ausprobieren ob ich überhaupt noch etwas anderes kann als haushalt. 
ganz hervorragend eignet sich dazu das neue buch von monika künti "einhängen und verschlingen". der untertitel "maschenbildung mit vorangeführtem fadenende" hört sich schon ein bisschen technisch an, aber da ich monika auch persönlich schon kennenlernen durfte, wusste ich schon, was mich da erwartet.
weil ich ja was machen wollte, habe ich die ersten vier kapitel überblättert, bin gleich zu den praktischen arbeiten gesprungen und habe mit dem "einhängen in reihen hin und her" begonnen. das klappt auch sehr gut, denn die anleitung geht in kleinen, detailliert beschriebenen schritten vor, dazu ist sie hervorragend mit zeichnung und fotos bebildert. fast ein bisschen ertappt fühlte ich mich von den "generellen bemerkungen zum arbeitsprozess", die sich unmittelbar an diese erste anleitung anschliessen ... da hat die autorin wohl geahnt, dass manch einer gleich losarbeiten will und fasst noch einmal ein paar dinge zusammen, die man in den kapiteln zuvor lesen hätte können...


auf diese art entstand dieses erste kleine probestückchen mit zehn maschen schlingen. momentan bin ich auf der suche nach der zehnten schlinge, aber kann so wenigstens wieder ganz die sorgen und nöte der tochter nachvollziehen, die gerade stricken lernt.
und langsam geht das! jede einzelne verbindung mus eingehängt werden, dann der ganze faden durchgezogen. das farbwechselnde garn hat mir sehr dabei geholfen, immer die richtigen schlingen zum durchstechen zu finden und die freude ist gross, jetzt, wo eine struktur sichtbar wird.
die technik fühlt sich sehr archaisch an, ich kann mir gut vorstellen, dass man das schon in der steinzeit gemacht hat. vielleicht wäre es an diesem punkt gut, das erste kapitel des buches über "vorkommen, verbreitung, objektvielfalt" zu lesen.
andererseits müsste ich vielleicht eher kapitel drei und vier lesen, damit ich eine der arbeiten anfertigen kann, die bei in kapitel fünf beschrieben sind... nein, ich blättere wohl lieber noch ein bisschen in der galerie.
eins möchte ich ihnen aber noch ans herz legen, lesen sie die seite zum thema "sich selbst aufgaben stellen" - egal welche (textile) technik sie bevorzugen, sie werden davon profitieren!

erstkommunion

am wochenende feierten wir die erstkommunion der tochter. wir hatten wetterglück, viel besuch und ein schönes fest.

nun sind die letzten gäste abgereist und wir sind mit der tochter dabei, ein wenig ordnung zu machen und noch einmal das fest revue passieren zu lassen. gestern haben wir all ihre glückwunschkarten noch einmal gelesen und im esszimmer aufgehängt. 

auf dem tischchen, das eigentlich bei allen festen unser gabentisch ist, liegt noch das kränzchen, das sie in der kirche getragen hat. und ein paar geschenke, die sie nicht gleich in ihr zimmer getragen oder in gebrauch genommen hat.* jeden tag trägt sie das kleine silberkreuz, das sie sich bei einem juwelier in der heimatstadt meiner grosseltern ausgesucht hat.

glückwunschkarten und geschenke sind das, was sichtbar blieb nach dem fest. das mitleben in der gemeinde und das nun auch auf eine andere art dazugehören in der kirche ist schon ein kleines bisschen selbstverständlich für sie gewesen/geworden.






* bei der gelegenheit kann ich auch gleich noch das geheimnis des geheimgeschenks lüften: ich habe für die tochter, von der wir nur für die ersten lebensmonate analoge fotos haben und die kein fotoalbum von sich hatte, ein fotoalbum zusammengestellt über fast zehn jahre... es ist eines der geschenke, die sofort in die "höhle" getragen wurden...

Freitag, 2. Mai 2014

rotebeetepuffer/randenküchle


das gemüseabo ist heute zum zweiten mal geliefert worden. kartoffeln, zwiebeln, karotten, rote beete, sellerie, ein rotkohl, ein salatkopf waren heute in der tüte. überraschend und auch wieder nicht überraschend ist der hohe anteil an lagergemüse, also gemüse, das eigentlich noch der vergangenen saison entspringt. wenn man ein kochbuch zum thema frühling konsultiert, hat man ja immer das gefühl, alles wäre jetzt grün und frisch, aber wenn man mal wirklich nachdenkt, kann ja noch nicht viel frisches da sein.
aber auch mit lagergemüse kann man leckeres kochen, zum beispiel rote-beete-puffer, die ich mir im übrigen von frau landgeflüster abgeschaut habe. 


nun ist unsere familie ein bisschen grösser, fünf leute wollen satt werden, also habe ich etwa eindreiviertel kilo gemüse mit hilfe der küchenmaschine geraffelt: zwei randen (rote beete), vier rüebli (karotten), fünf oder sechs mittelgrosse kartoffeln (herdöpfel!), dazu 1 zwiebel und 2 frische zwiebeln und ein bisschen lauch in feine ringe geschnitten. dazu kommen zwei eier und etwa fünf esslöffel mehl, ein bisschen olivenöl und salz und pfeffer. 


dann habe ich das ganze gut vermischt. wieder am besten mit den händen. (ich arbeite gerne mit den händen, muss man halt vorher und anschliessend gut waschen, aber es macht auch freude!)


portionsweise wird die masse dann in der pfanne in olivenöl gebraten, dazu gabs bei uns quark mit schnittlauch. die familie war glücklich mit dem essen.

Donnerstag, 1. Mai 2014

minestrone



das dritte rezept, das ich in dieser woche mit biocò-gemüse gekocht habe, ist eine minestrone. da es für diese suppe kein wirklich verbindliches rezept gibt, eignet sie sich vermutlich für alle weiteren gemüselieferungen ganz genau so gut. vor allem dann, wenn es darum geht, den kühlschrank vor der neuen lieferung zu leeren...

wenn ich dran denke, dann beginnt die vorbereitung für die suppe bereits am vorabend mit dem einlegen einer tasse getrockneter hülsenfrüchte in reichlich wasser. sehr gut geeignet sind bohnen, es gehen aber auch kichererbsen oder ähnliches, linsen würde ich persönlich eher nicht nehmen.

mit dem eigentlichen kochen beginne ich auch rechtzeitig, je nachdem kann es bis zu eineinhalb stunden dauern, bis alles gar ist.

zuerst schneide ich suppengemüse klein: rüebli (karotten), sellerie, lauch, zwiebeln sind grundbestandteile, im erweiterten sortiment auch petersilienwurzel, pastinaken und so weiter.

das kleingeschnittene suppengemüse wird in wenig butter oder öl angeröstet. die luxusvariante sieht vor, da auch ein bisschen kleingeschnittenen speck mitzubraten.

für den fall, dass ich mal wieder die hülsenfrüchte vorzubereiten vergessen habe, gebe ich noch eine gute hand voll rundkorn- oder risottoreis hier dazu. 

wenn alles ein bisschen angebräunt ist, löscht man zuerst mit entweder einer grossen dose pelati-tomaten oder gerne auch mit frischen, in würfeln geschnittenen tomaten ab. dann füllt man mit wasser oder gemüsebrühe auf, ruhig mit reichlich flüssigkeit, aber man kann die auch erst nach und nach dazugeben. würzen kann man nun mit eher mediterranene kräutern, zum beispiel mit thymian, oregano und rosmarin, oder auch mit dem eher bodenständigen liebstöckel, ganz nach belieben.

dann kommen die eingeweichten und mittlerweile abgesiebten hülsenfrüchte dazu und dann  muss das ganze erstmal eine weile kochen, ungefähr so lange bis bohnen, erbsen oder reis fast gar sind. 

nun kommt der variable teil:
alles gemüse, das sich in der gemüseschale noch findet, kann hier verwendet werden.  ausserdem kann man noch kartoffeln würfeln und ebenfalls beigeben. das gemüse kommt in der reihenfolge in den topf, die die garzeit verlangt: also zuerst kartoffeln, kohlrabi, fenchel, grüne bohnen, dann klein geschnittenes weisskraut oder wirsing, erbsen oder was die jahreszeit (oder notfalls der tiefkühler) halt gerade so hergibt.

zehn minuten bevor alles andere gar ist, gebe ich dann noch eine handvoll (oder zwei oder drei hände voll) nudeln (penne oder ähnliches, keine suppennudeln!!!) zur suppe, die ich gelegentlich durch zusätzliche wassergaben suppenartig erhalte, dazu.

wenn die nudeln gar sind, ist es so weit. der tisch sollte gedeckt sein, ausserdem ein schälchen parmesan bereitstehen. und dann reinhauen, denn die suppe ist was für hungrige menschen!

en guete!