Mittwoch, 28. Februar 2018

12telblick im februar


auf den ersten blick hat sich so viel nicht verändert. es ist was anderes auf dem arbeitstisch, momentan bereite ich einen kurs zum thema geflochtene und gefilzte taschen vor. ein paar grundformen will ich in verkleinerter form vorstellen können  und deshalb filze ich mich da gerade einmal durch. einen neuen wasserkocher hat es gegeben, der alte hat sich nicht mehr abgeschaltet, wenn das wasser gekocht hat.
auf den zweiten blick hat sich aber doch etwas geändert: das licht. trotz elektrischer beleuchtung ist mehr licht draussen als drinnen. die meiste zeit habe ich heute ohne lampen gearbeitet. fast wäre noch die sonne herausgekommen, man sieht es an den schatten über dem waschbecken. es ist kalt, sehr kalt, aber das kann man nicht sehen, nur dass die vegetation draussen noch nicht erwacht ist.

12telblick im januar hier.
andere blicke hier.

Dienstag, 27. Februar 2018

servus. grüezi. hallo.

vor ziemlich genau 13 jahren begannen wir in stuttgart damit, unseren umzug in die schweiz vorzubereiten. der endgültige zügeltermin war dann der 1.beziehungsweise wegen nationalfeiertag in der schweiz der 2. august 2015 - weswegen wir gelegenlich den schlechten witz machen, dass zum jahrestag unseres umzugs in die schweiz traditionell raketen gezündet werden...

wir leben also als deutsche seit etwas mehr als 12 jahren in der schweiz und werden seither immer wieder hüben und drüben der grenze gefragt, wie das denn so sei in diesem anderen land. aus den nachrichten oder der presse hat der frager oder die fragerin (in deutschland finden diese fragerunden meist bei familienfeiern statt und da kommen dann schnell ganz viele fragen zusammen) etwas gehört und nicht so recht verstehen können.

aktuell zum beispiel:
warum ist das in deutschland denn so kompliziert mit der regierungsbildung? was soll das denn mit der groko, zu was braucht es überhaupt eine koalition? 

und auf der anderen seite der grenze:
warum wollen die schweizer keine radio- und fernsehgebühren mehr bezahlen? und warum sind eine ganze menge schweizer da dagegen, das ist doch toll, wenn man weniger bezahlen muss? und warum stimmen die eigentlich dauernd über irgendetwas ab, gell auch über den butterpreis, haha, und dürft ihr da auch mitwählen?

nun interessiere ich (und nicht nur ich) mich ja für diese sachen glücklicherweise schon ziemlich und kann auch meistens auskunft geben, die unterschiede bei krankenversicherung, altersversorgung und steuern kann ich mittlerweile zwischen torte und schnitzel knapp und verständlich zusammenfassen (die details lassen wir lieber mal weg) und die frage ob wir wegen der masseneinwanderungsinitiative gleich die koffer packen müssen kommt glücklicherweise nur noch selten. aber ich staune immer noch, wie fremd das andere land jeweils ist und wie schön sich vorurteile pflegen lassen, wenn man denn gerne will.

nun bin ich auf einen neuen podcast der zeit gestossen, der mir bei der völkerverständigung helfen kann. ich werde den transalpinen politikpodcast mit dem titel "servus. grüezi. hallo" glaub ich allen meinen neugierigen sozialkontakten  empfehlen müssen.
heute morgen habe ich in der werkstatt die ersten drei (mehr gibt es noch nicht) folgen gehört und dabei selbst einiges gelernt. es geht im podcast darum was in deutschland, österreich und der schweiz momentan politisch los ist, was den machern des podcasts, matthias daum (ch), florian gasser (a) und lenz jacobsen (d) an den anderen ländern absurd erscheint und was vorbildlich. und was sie vielleicht  voneinander lernen könnten.

alle obigen fragen, inklusive der frage, wie man denn so blöd fragen könne, werden übrigens in diesen drei folgen beanwortet. und ihren wortschatz können sie auch noch erweitern. oder hätten sie gewusst, was ein "pickerl" in östereich ist?  dringende hörempfehlung also!





Montag, 26. Februar 2018

filzschal eins und filzschal zwei

so ein bisschen bin ich mit meinen filzkursen ja immer auch eine geburtshelferin für filzideen. manchmal ist es allerdings nicht ganz einfach, das musterkind auch auf die welt zu bringen. und manchmal braucht es gleich zwei anläufe bis alles gut wird. 

bereits im vergangenen herbst ist dieser erste schal enstanden, der wunsch war eine kombination aus stoff und filz, einem feinen wolletamin und einem handgefärbten strang bluefacedleicester mit seide aus der spinnwebstube. der stoff bekam rundherum einen filzrand und in der mitte einzelne wollsprenkel, mit dem ziel, eine gewisse raffung herbeizuführen. die kombination aus dem in einem farbwechsel aus verschiedenen blautürkistönen und grau gefärbten strang und dem türkisen stoff erschien auf den ersten blick passend und harmonisch.
 

leider ergab sich aber durch das auszupfen und den filzprozess eine starke vermischung der farben, die nun ganz anders als im strang sehr gedämpft wirkten und plötzlich in einem merkwürdigen kontrast zum farbstarken stoff standen. oder vielmehr von ihm erschlagen wurden.

für mich als kursleiterin ist es etwas vom ärgerlichsten, wenn eine teilnehmerin nicht zufrieden nach hause gehen kann und deshalb war ich froh, dass es einen zweite chance für den restlichen wollstrang gab:


diesmal mit filzprobe, um überraschungen vorzubeugen. ganz klar war auch, dass die wolle möglichst am stück bleiben sollte, also wurde nur der strang mehrfach geteilt, blieb aber möglichst ununterbrochen. so können die einzelnen gefärbten abschnitte für sich wirken. an den kreuzungspunkten gibt es zwar durchdringungen, aber dennoch leuchten die farben nun im kontrast zum grau.


die filzprobe diente in diesem fall selbstverständlich auch der ermittlung der schrumpfung und so der notwendigen auslegegrösse, aber auch zur vergewisserung für den entwurf: wie breit, wie lang soll der schal werden, welche lochgrösse ist sinnvoll, zipfel an den enden und seiten oder doch lieber keine?

und wie verhält sich diese spezielle wolle beim filzen?

ich habe zwar schon öfter mit handgefärbten farbwechselnden kardbändern oder kammzügen gearbeitet, aber trotzdem habe ich nicht mit einem so starken vermischungseffekt gerechnet.
sicher spielt es auch eine rolle, wie eng die farbwechsel aufeinanderfolgen und wie lange die einzelnen fasern im strang sind, beziehungsweise in welchem verhältnis diese beiden grössen zueinander stehen.
im konkreten fall:  die stapellänge der schur vom bluefacedleister-schaf ist tendenziell eher lang, bei einem händler habe ich die angabe 8.5 bis 9 cm gefunden. dies bedeutet, dass bei kürzeren farbabschnitten als 10 cm immer ein grosser teil der einzelnen fasern mehrere farben hat.
nun filzt bfl-wolle recht gut, sie ist ziemlich stark gekräuselt und auch nach dem filzen ist die kräuselung noch gut sichtbar. beim filzen ziehen sich nun einerseits die einzelnen fasern auf kaum vorhersehbare art und weise zusammen und wandern andererseits in der fläche - was letztendlich erst zur verdichtung und zur entstehung des filz führt.
dabei vermischen sich aber eben auch die farben und zwar um so stärker, je mehr farbabschnitte auf einer einzelnen faser vereint sind. beim spinnen ist das ganz ähnlich, aber da nur ein faden und keine fläche entsteht, ist der effekt nur eindimensional, nicht zweidimensional.

was will ich nun mit diesen theoretischen erläuterungen sagen?
filzproben sind unerlässlich - nicht nur für die ermittlung der schrumpfung, sondern auch um bei besonderen wollen oder färbungen den effekt des filzprozesses und damit das ergebnis besser einschätzen zu können! das schreibe ich mir jetzt mal hinter die ohren.

Samstag, 24. Februar 2018

unser gemüse gestern


nüssli- und asiasalate, lauch, rüebli, pastinaken, sellerie, zwiebeln, knoblauch, kartoffeln. und endlich, endlich rosenkohl. den haben wir mit unserem restlichen selbstangebauten zusammengeschmissen und heute abend gleich aufgegessen. hm, das war lecker.

Freitag, 23. Februar 2018

wochenspiegel

oooh, schon wieder eine woche rum. wie die meisten wochen nach schulferien ist sie wieder wie im flug vergangen, und es war auch einiges zu erledigen.

am montag hatte ich einen einzelfilztag vereinbart, es ist dabei etwas schönes entstanden, was ich demnächst noch genauer zeigen darf. und in mir ist die einsicht gereift, dass ich auch mit den menschen, die das filzhandwerk nicht von grund auf lernen wollen, öfter eine filzprobe erstellen sollte. die anderen müssen das sowieso machen. die gründe mögen unterschiedlich sein, aber sinn macht es in beiden fällen.

ebenfalls am montag öffnete sich das anmeldeportal für die frühlingspost 2018. ich bin diesmal nicht dabei, das vorab. es sieht aber sehr spannend aus, was da gemacht werden wird und ich bin mir ganz sicher, dass ich spätestens im april neidvoll auf das schauen werde, was da alles entsteht. dann kann ich ja immer noch im stillen kämmerlein vor mich hindrucken, es geht nämlich um walzendrucke! und die würde ich natürlich schon gerne ausprobieren. bis sonntag kann man sich noch anmelden, also nur zu, mein neid ist ihnen gewiss.

oder vielleicht auch nicht. weil ich auch ohne frühlingspost voraussichtlich genug zu tun haben werde. am dienstag kam nämlich per newsletter die einladung zu einem online-filz-workshop bei pam de groot und da schleiche ich schon eine ganze weile drumherum. statt frühlingspost wird es einen "samplodicus" geben, denn ich habe mich angemeldet. der kurs ist mit "surface form and space" überschrieben und ganz allgemein geht es um oberflächengestaltung mit eher gröberen ("dramatic") mitteln, die weit in die dritte dimension hinein gehen und schon aus lautmalerischen gründen einfach toll sein müssen (warts, pimples, claws, lumps, bumps...). das ganze startet erst anfang april, ich freue mich wie schnitzel drauf, und es gab auch schon eine materialliste, die sich schon sehr spannend liest. und ich weiss jetzt auch was pointy nose pliers sind.

was war noch diese woche?  ich bin beim "social spring clean" von makelight dabei. aufmerksam geworden bin ich auf makelight anhand einer schönen spielerei, die anfang jahr durch meine instagramwelt gegeister ist, sie erinnern sich vielleicht noch daran:

die farben aller meiner instagramposts aus 2017 sortiert. über die farben war ich ein wenig überrascht, aber wie gesagt, eine nette spielerei. nun bietet emily quinton zur zeit eben den sozialmedienfrühlingsputz - manches spricht mich an, wie zum beispiel die überprüfung und aufhübschung von profilen (und zwar auf allen genutzten portalen, ... ok, ich bin noch nicht ganz fertig...), anderes weniger: beim kapitel "scheduling, batching, being in the moment" bin ich eindeutig team spontan sein. und sowieso dem plan hinterher, denn erst bei tag 3. ich schaue mal, was da noch so kommt, aber freue mich auch über das wovon ich schon profitiert habe. den social spring clean kann man bei den kostenlosen kursen finden, ich zögere etwas, das zu verlinken, denn die anderen titel habe ich mir nicht angeschaut, ich sag also lieber mal nix.


apropos scheduling, also planung - ich habe wieder einen neuen versuch mit einem bullet journal gestartet. im letzten jahr habe ich das schon mal getan und dabei bis zu den sommerferien durchgehalten. danach kam ich nicht wieder rein, aber als ich etwa gestern realisiert habe, dass der märz und damit einige kurse ganz bald vor der türe stehen, erinnerte ich mich daran, dass es für mich schon ungeheuer hilfreich ist, ab und zu mit stift und papier ein bisschen herumzuplanen und so den überblick über die nächsten wochen zu gewinnen. ich werde zwar im leben nicht so wunderschöne zeichnungen für meine schnöden notizen kreieren, wie man sie auf dem bulletjournal-instagramaccount bestaunen kann, aber es funktioniert für mich auch ganz einfach mit einigermassen ordentlichen listen. ich mag daran das regelmässige, aber auch, dass da erst etwas entsteht, und nicht wie in einem kalender schon da ist. ausserdem die tatsache, dass ich jederzeit ein paar seiten für ein spezielles thema reservieren kann und ich trotzdem keine zettelwirtschaft habe. den kalender brauche ich trotzdem aber weiterhin.

gestern haben wir karls neunzehnten geburtstag gefeiert, neunzehn ist ein bisschen wenig glamourös, aber schön hatten wir es trotzdem. wie auch der kuchen sehen konnte:


so, das aktuelle gemüsefoto gibt es hier noch nicht, das gemüse ist noch nicht da, aber einen kleinen ausblick auf den nachmittag im atelier:


dort warten nämlich die vier damen auf mich, und wollen sicher noch ein weiteres huhn in ihrer schar begrüssen:


also, auf zur offenen werkstatt!

Sonntag, 18. Februar 2018

sollbruchstelle 2018 - gleiches konzept und doch ganz anders


sollbruchstelle, kunst am sterbenden bau.
eine ausstellung in einem zum abbruch stehenden gebäude, mit dem gebäude als thema und dem thema vergänglichkeit, denn alle kunst am sterbenden bau verschwindet mit dem abriss des gebäudes. soweit das konzept.
im frühling 2015 besuchten wir das projekt 03, in einer alten autogarage, nun also heute das projekt 04, in einer ganz anderen art von gebäude.
ein bürohaus im zürcher westend, gebaut 1989, so alt also noch gar nicht, da gingen wir schon nicht mehr zur schule als das gebaut wurde und nun muss es weichen. oder darf es, denn schön ist er nicht, der orion I genannte granitkoloss.
durch das erdgeschoss mit gastronomie, das zuletzt das restaurant westend beherbergte, steigt man hinauf ins zweite obergeschoss, eine ehemalige büroetage, lange gänge, viele türen, kleine und grössere büros, dazwischen büroküchen, ein sitzungsraum.


eine lichtinstallation auf nylonschnüren (vielleicht von georg lendorff?) - mit ärger bemerke ich gerade, dass ich die namen der künstlerinnen leider nicht mehr zuordnen kann.


spielerisch, leicht, zum interagieren (man darf einfach durch die schnüre gehen, was bei manchen projektionen ein schwummeriges gefühl auslöst).


in einem anderen grösseren raum ein spielfeld und auch wieder die aufforderung, sich direkt am werk zu beteiligen. farbbomben hätte man werfen können, auf ehemals weisse wände und weiss übertünchte fenster, wenn man sich denn getraut hätte.
eine merkwürdige atmosphäre im raum. partykeller, jugendraum, durch die übermalten fenster und den merkwürdigen boden. und irgendwie späte achtziger jahre.



andere interventionen sind eher schwerer verdaulich. kaugummi an den wänden. herausgerissene teppichstücke zu einem aeskulapstab geformt. ein weisser raum, aus dem alles entfernt wurde, was an das vorherige büro hätte erinnern können und doch bleibt er eindeutig ein büroraum. eine anhäufung entfernter materialien. ein auf die hälfte seiner ursprünglichen höhe geschrumpftes büro.
ekel, gar abscheu, vor allem durch geruch, erzeugt kaltWARMnassTROCKEN, eine intervention von eric hattan, die vier ehemalige büroräume einnimmt, in denen etwas seltsames passiert zu sein scheint: wohnt hier jemand und trocknet seine wäsche? hat hier eine person ohne zuhause das leerstehende gebäude für sich in entdeckt - auch wenn es nicht sehr wohnlich ist, eben kaltwarmnasstrocken, mit löchern in den wänden, so nass, dass in einem raum schon die socken wurzeln schlagen.
ein gewisses restunbehagen, das das gebäude wohl auch den künstlern eingeflösst hat, bleibt.
deutlich spürbar wurden nicht nur objekte aus dem gebäude, sondern auch die stimmung und die assoziationen weiterverarbeitet.

überhaupt frage ich mich "wo ist jetzt ein eingriff passiert? wo ist eindeutig etwas hingestellt worden, wo sich kunst nennt? und wo ist die realität noch da, von dem gebäude, das gelebt hat?" (video eric hattan)


 das war dann wohl eher lebendes gebäude als kunst...

nicht unbeeindruckt verlassen wir die ausstellung, die so ganz anders ist, als das, was wir im april 2015 gesehen haben. zur nächsten sollbruchstelle werden wir aber ganz sicher gehen.


die temporäre ausstellung kann in der kommenden woche noch von mittwoch bis sonntag am abend beziehungsweise nachmittag besucht werden. öffnungszeiten und rahmenprogramm finden sie auf der webseite der sollbruchstelle.

Sonntag, 11. Februar 2018

ferien im schwarzwald

gestern sind wir von einer woche ferien im schwarzwald zurückgekehrt. geurlaubt haben wir dabei nicht im hochschwarzwald, sondern in unterkirnach in der nähe von villingen, von zuhause gerade mal etwa 90 minuten autofahrt entfernt. (btw: der hochschwarzwald wäre näher gewesen.)

bis wir anfang januar die ferienwohnung gebucht haben, waren wir davon ausgegangen, in den skiferien nicht zu verreisen. vor allem deshalb, weil niemand so recht lust zum skifahren äusserte, überhaupt macht sich hier so eine allgemeine skifahrunlust breit, die nicht wenig mit den klimatischen veränderungen und dem massiven einsatz von künstlich erzeugtem schnee zu tun hat, der immer öfter notwendig ist, damit pisten auch bei geringen niederschlägen befahrbar gemacht werden. auch wenn momentan ein teil der wintersportgebiete unter schneemassen stöhnt, ändert das nichts am allgemeinen trend, wie hier in der stuttgarter zeitung nachzulesen. 

aber auch unter dem eindruck (meinem vor allem...) mit der einrichtung der werkstatt das budget arg zu strapazieren und vielleicht an dieser stelle ein bisschen zu sparen. 

irgendwie wollten wir aber dann doch ein bisschen weg von zu hause. eine woche in unterkirnach, wegen einer kürzlich von meinen eltern übernommenen beteiligung an einem anbieter von ferienwohnrechten relativ günstig zu haben, kam uns da gerade recht. bei der entscheidung wussten wir schon, dass es eventuell nicht genügend schnee haben könnte, um im schwarzwald ski zu fahren - ich war bereits wegen einer verletzung am finger ganz aus der skifahrerei ausgenommen -  und dass auch das wetter nicht unbedingt das beste sein könnte. 

egal, sauna und schwimmbad, eine gut ausgestattete ferienwohnung, wanderwege und für kai und die tochter die option am feldberg ski zu fahren reichten uns als aussicht auf ein paar schöne ferientage. 


am ersten tag wanderten wir also, rund um das örtchen unterkirnach. und ja, der schwarzwald hat was.

dann wurde die tochter krank, mit fieber und halsweh lag sie zwei tage zu bett. der in jeder ferienwohnung enthaltene fernseher ermöglichte uns eltern trotzdem spaziergänge und saunabesuche.
die tochter wurde wieder fitter und wir besuchten bei scheusslichem wetter das uhrenmuseum in furtwangen. ich war nicht zu beeindruckt zum fotografieren, sondern wahrscheinlich schon so tiefenentspannt, dass mir erst nach verlassen des museums einfiel, dass die wand mit den kuckucksuhren ein schöner eindruck auf instagram gewesen wäre. je nun.


am schmutzigen donnerstag wanderten wir im frisch gefallenen neuschnee zu einem hofladen mit kaffee (meinte café) und schafften es tatsächlich, mit dem bus zur ferienwohnung zurückzufahren. öffentliche verkehrsmittel sind uns in deutschland nach mittlerweile über zwölf jahren schweizer öv immer ein wenig suspekt. der bus, der ohnehin selten genug fährt, kam zehn minuten zu früh (heute nachmittag war ja keine schule, da bin ich früher dran... so der o-ton des busfahrers), der anschlussbus war pünktlich und stellte auf die frage, wo wir am besten aussteigen sollten, fest, dass er uns direkt zur unterkunft bringen könne, denn er fahre die runde anschliessend sowieso. warum fragten wir uns, konnten wir diese verbindung nicht im fahrplan finden?


das schwimmbad war dann wegen fasnacht zu, das restaurant der ferienanlage bot nur noch buffet anstatt alacarte-essen. (den mitarbeitern sei das fasnachtsvergnügen gegönnt, aber mehr information wäre schon schön gewesen) über das w-lan, das gerade nur rund um die rezeption funktionierte, breiten wir lieber den mantel des schweigens. wie übrigens alle menschen, die wir in der sitzgruppe beim surfen antrafen und die nicht mal in der lage waren, einen gruss zu erwidern. anscheinend ist die totale absorption jedweder aufmerksamkeit durch das internet nicht alleine ein problem der jüngeren generation.

am freitag besuchten wir noch den triberger wasserfall, den angeblich höchsten oder immerhin neunthöchsten oder auch nur elfhöchsten in deutschland. leider nur den unteren teil, denn der obere, der uns auch einen etwas grösseren spaziergang rund um den ort triberg erschlossen hätte, war nämlich wegen eisglätte geschlossen. die sieben euro eintritt hatten wir trotzdem bezahlt... immerhin hatten wir an dem tag schon ein ersatzprogramm, nämlich den verpassten schwimmbadtag im solemar in bad dürrheim nachzuholen. das solemar ist tatsächlich sehr ansprechend, entspannend und die schwarzwälder kirschtorte im café im städtchen bad dürrheim tat dann ihr übriges, uns mit dem schwarzwald zu versöhnen.

ja, ja, hoorig, hoorig, hoorig isch die katz...

fazit nach fünf tagen schwarzwald: die wanderwege und die landschaft sind sehr, sehr schön - das ganze drumherum funktioniert hoffentlich im sommer besser, oder vielleicht auch lieber nicht, denn ein stück vom charme der gegend macht auch das abgelegene aus! und ja, sanfter wintertourismus mit wandern, genuss und romantik statt schnee ist/wäre wirklich nicht ganz übel. 



Freitag, 9. Februar 2018

unser gemüse heute


lauch, rüebli, zwiebeln, randen, knoblauch, wirsing, sellerie, kartoffeln, nüsslisalat, kürbis, federkohl.

Sonntag, 4. Februar 2018

bagno popolare

gestern endlich habe ich es mit der tochter zusammen geschafft, das öffentliche thermalwasserbecken im bäderquartier in baden auszuprobieren. vielleicht ist der samstagnachmittag nicht der geeignetste zeitpunkt zum baden im improvisierten becken, das auf einem öffentlichen platz in der stadt steht, der zudem an einem frequentierten spazierweg liegt. 


wenn man aber mit den bemerkungen der spaziergänger zur wasserqualität (warm? kalt? nass? ) leben kann, dann geniesst man das knapp vierzig grad warme wasser der thermalquelle "heisser stein" unter freiem himmel völlig kostenfrei. 


zunächst benutzt man die umkleiden, improvisiert aus alten schranktüren des abgebrochenen thermalbads von otto glaus.


 dann geht es ins thermalbecken.

natürlich ist das öffentliche bad auch eine art statement zu den sich hinziehenden planungen rund um das hoffentlich in den nächsten jahren entstehende bottabad, das das badener thermalwasser endlich wieder in grösserem rahmen nutzbar machen würde. aber könnte parallel dazu nicht vielleicht auch ein öffentliches bad, wie es in baden lange tradition hat, das vor sich hin sprudelnde 47grad warme einer breiten öffentlichkeit zugänglich machen?


 das wasser ist zwar nicht amtlich überwacht, aber schön warm und für alle da, so wie es poggio bracciolini in seinem brief aus den bädern zu baden, mitten in den wirren der kirchenspaltung 1416, schildert: „Nicht darum, gemeinsames Gut zu teilen, geht es hier, sondern darum, Gemeingut werden zu lassen, was verteilt ist“.


und wer mag, kann hier nachrichten und beiträge (auch finanzielle) für die bagni popolari hinterlassen.


so schön wie auf den bildern war das wetter gestern auch hier in baden leider nicht, sie stammen vom silvesternachmittag, an dem die tochter gemeinsam mit einer freundin das bad einem ersten test unterzogen hat, und wurden vom sohn fotografiert, dem ich hier wieder einmal für die grosszügige zurverfügungstellung seiner fotos danke!